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Absatzfinanzierung


Wer kennt das nicht, man sieht etwas, dass man gerne kaufen würde, aber im Moment fehlt der geeignete finanzielle Background dazu. In so einem Fall bietet der Händler häufig die sogenannte Absatzfinanzierung an. Was ist das genau?

Die Absatzfinanzierung ist eine Bezeichnung für Finanzierungsmaßnahmen, damit der Konsument Ware schneller kaufen und der Händler seine Waren schneller verkaufen kann. Absatzfinanzierung kann Leasing, Mietkauf oder Kredit sein. Auch das Factoring ist ein Instrument der Absatzfinanzierung. Dabei wird die Kaufpreisforderung an einen Finanzdienstleister, wie z.B. eine Bank verkauft, der ihm den Gegenwert der Forderung ausbezahlt, abzüglich von Gebühren und Zinsen.

Entstanden ist dieser Bereich der Absatzfinanzierung aus der Finanzierung von Töpfen wie z.B. Fissler und der Finanzierung von Möbeln sogenannter „brauner“ (Ofen) und „weißer“ (Kühlschrank) Ware. In den letzten Jahren wurden auch zunehmend Absatzfinanzierungen für andere Bereiche des Konsums angeboten wie z.B. die Finanzierung von Zahnersatz oder Schönheitsoperationen. Auch im Bereich Touristik findet die Absatzfinanzierung einen immer größeren Stellenwert.

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Ratenkredite


Bei der Absatzfinanzierung handelt es sich meistens um Ratenkredite zur Finanzierung von Waren. Eine sehr große Rolle spielt die Absatzfinanzierung im Bereich der Automobilfinanzierung. Fast niemand kauft heute mehr ein Auto und bezahlt es dann sofort Bar. Die meisten machen von einer Absatzfinanzierung Gebrauch. Nahezu jede Bank bietet solche Absatzfinanzierungen an. Viele Autohersteller haben dafür eigene Banken gegründet oder haben mit Banken Rahmenverträge für die Absatzfinanzierung geschlossen. Viele Banken haben sogar Tochterfirmen, welche auf die Absatzfinanzierung spezialisiert sind.

Es gibt zwei Arten von Absatzfinanzierungen. Die erste ist die direkte Absatzfinanzierung. Dabei unterbreitet der Händler oder Dienstleister direkt und unmittelbar beim Verkauf seiner Ware dem Kunden einen Finanzierungsvorschlag. Das kann ein Leasingvertrag oder ein Raten kredit sein.

Bei der indirekten Absatzfinanzierung wird dem Käufer geholfen, die notwendigen Finanzierungsmittel zu beschaffen. Dafür arbeiten die Händler mit externen Partnern wie Finanzierungs-Dienstleistern, Banken, Versicherungen, Distributoren, Handelskooperationen oder Herstellen zusammen, die Angebote zu relativ günstigen Konditionen für die Absatzfinanzierung anbieten. Der Kunde bekommt einen Leasing-Vertrag oder einen Ratenkredit angeboten. Auch die Projektfinanzierung ist ein Teil der indirekten Absatzfinanzierung. Dabei stellt der Gläubiger die Finanzierungsmittel nur zur Verfügung, wenn die Erfolgsaussichten des Projektes gut sind.

Nahezu jeder Händler von Waren ist heute gut beraten das Mittel der Absatzfinanzierung zu nutzen, denn es ergeben sich dadurch Ertragspotenziale für die Verkäufer die ohne Absatzfinanzierung kaum möglich wären. Gerade die Kombination von Krediten oder Leasing-Verträgen mit Rabatten und Konditionen, wie z.B. Mengenrabatte oder Transportkostenübernahme kann den Absatz von Waren fördern. Die Absatzfinanzierung wird zu einem zusätzlichen Verkaufsargument, weil der Kunde nicht warten muss, um eine Ware zu kaufen und der Verkäufer seine Ware sofort an den Mann bringen kann. Durch die Absatzfinanzierung wird also der Umsatz des Händlers gesteigert. Große Handelsketten gehen sogar noch einen Schritt weiter und übernehmen die Subventionierung der relativ hohen Zinsen für die Ratenkredite um auch ihre hochpreisigen Produkte abzusetzen.

Absatzfinanzierung ist also heute ein üblicher Vorgang im Bereich des Handels mit Konsumgütern.